Mit dem Inhalt eines Rucksacks meistert Hannah Couzens gleich mehrere Herausforderungen der Lichtgestaltung | Profoto (AT)

Mit dem Inhalt eines Rucksacks meistert Hannah Couzens gleich mehrere Herausforderungen der Lichtgestaltung

06 November, 2019

Verfasst von: Steven Hanratty

Von hellem Sonnenlicht, das auf eine weiße Kirche fällt, bis hin zu einem Keller bei Kerzenschein und allem, was dazwischen liegt – Hannah stellt auf der malerischen griechischen Insel Santorin unter Beweis, dass sie Blitzlicht mobil einsetzen kann, ohne Kreativitätskompromisse einzugehen.

Santorin, auch Thira genannt, ist die Hauptinsel eines kleinen runden Archipels in der südlichen Ägäis und der Überrest eines Vulkanbeckens. Sie ist die südlichste Kyklade und wie jeder, der schon einmal Fuß auf das Eiland gesetzt hat, Ihnen bestätigen wird, einfach unbeschreiblich schön.

Die Londoner Fotografin Hannah Couzens wählte die Insel als Location für ihr Shooting, denn die Lichtbedingungen können hier eine echte Herausforderung sein. „Ich kannte die Insel schon, und dank meiner Freunde vor Ort konnte ich verschiedene großartige Orte für das Shooting auswählen. Das Spektrum reichte von hellen sonnigen Bereichen im Freien bis hin zu dunklen Innenräumen, sodass ich verschiedene Beleuchtungsprobleme zu lösen hatte.“

Hannahs Arbeitsweise

Hannahs Stil ist nicht von bestimmten Fotografen geprägt worden, was in der Porträtfotografie recht ungewöhnlich ist. „Ich bewundere viele Fotografen, aber am Ende ertappe ich mich dabei, wie ich mich doch eher von der wunderschönen Kinematographie großer Fernsehsendungen und -filme inspirieren lasse.“ Abgesehen davon ist es am häufigsten die Art des Briefings oder die Location, die ihr Anregungen für ihren Stil liefern.

„Für meine Studioporträts setze ich auf eine simple Kulisse ohne Ablenkung. So kann ich eine Verbindung zu meinen Kunden aufbauen und ein Licht-Setup wählen, das optimal zu ihnen und ihrem Charakter passt.  Wenn ich On-Location arbeite, sehe ich mir die Umgebung und das verfügbare Licht an und finde dann heraus, wie ich zusätzliches Licht einsetzen kann, um eine Atmosphäre zu schaffen und das Modell schmeichelhaft darzustellen.“

Eine Tasche voller Licht

Hannah bezeichnet ihren Profoto Rucksack immer als „Taschenstudio“, denn hier kann sie alles verstauen, was sie für die verschiedenen Licht-Looks benötigt, egal wo sie gerade ihre Aufnahmen macht.

„Dank der Auswahl an kleinen Kompaktblitzen bietet mir Profoto verschiedene Leistungsoptionen – und ich kann meiner Kreativität freien Lauf lassen. Deshalb dachte ich, die Formulierung, eine Tasche voller Licht‘ trifft die Idee hier noch besser.“

Und ihre Tasche war tatsächlich gut gefüllt mit Licht und anderen Dingen. Ihr Profoto Rucksack enthielt: den Profoto B10 sowie den Profoto B10 Plus, den Profoto A1X, eine Air Remote TTL-S, eine OCF-Farbkorrektur-Farbfolie, ein A1 Gel Kit, ein OCF Grid Kit, den OCF Magnum Reflector, den OCF Silver Beauty Dish, eine Sony a7r III, ein Sony 24-70mm f/2.8 GM-Objektiv, ein Sony 70-200mm f/2.8 GM-Objektiv und zwei Manfrotto Nanopole-Stative. (Luft holen nicht vergessen!)

„Mit 1,63 m bin ich ja recht klein und arbeite meistens allein. Deshalb bin ich froh, wenn meine Ausstattung so leicht wie möglich ist. Diese Tasche hier ist perfekt.“

Sonnenaufgang (oder auch nicht)

Hannah hatte geplant, bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Was sie nicht geplant hatte, war die dicke Wolkendecke, die die Sonne mitgebracht hatte. Glücklicherweise hatte sie die Lösung dafür in ihrer Tasche.

Nun hieß es nämlich, den Sonnenaufgang zu imitieren, und dafür verwendete Hannah den B10 und den A1X jeweils mit CTO-Farbfolie. Der A1X diente als Hauptlicht für Maurisa, das Modell. Den Blitz stellte sie zwischen Blätter, sodass er natürlich aussehende Schatten warf. Der B10 war auf eine Wand gerichtet, sodass Hannah mit weitem Winkel fotografieren konnte und die Farbe dank warmer CTO-Farbfolien im gesamten Bild stimmig wirkte.“

„Mit der Lichtgestaltung nehme ich es genau, und mit den Lichtformern stehen mir so ziemlich alle Zutaten für mein Rezept zur Verfügung. Ich kann das Werkzeug wählen, das ich für einen bestimmten Effekt benötige. Ich setzte Farbkorrekturfolien ein, um wärmeres Blitzlicht zu erhalten, das zum Sonnenlicht passte – und das hat bestens funktioniert.“

Die Sonne ist da!

Als die Wolkendecke schließlich verschwand, war die grelle Mittagssonne Hannahs größte Herausforderung.

Die Architektur mutet hier fast kubistisch an. Die Gebäude mit ihren verschiedenen Formen und Größen fließen zum Meer hinab wie ein Wasserfall weißgetünchter Blöcke.

Eine Kirche mit Blick auf das Meer erregte Hannahs Aufmerksamkeit. Die dunklen Schatten, die die Sonne warf, erzeugten interessante geometrische Formen auf den leuchtend weißen Außenwänden der Kirche. Aber genau da lag auch das Problem, denn die Sonne würde auch Schatten auf Maurisas Gesicht werfen – ganz besonders unter ihren Augen.

„Ich bin der Ansicht, dass die Umgebungsbedingungen meine Kreativität nie behindern dürfen. Der Profoto B10 Plus in Verbindung mit dem OCF Magnum lieferten mir das ideale Fülllicht, um diese Schatten auszubügeln und ein beeindruckendes Bild aufzunehmen.“

Aus der Sonne in den Keller

Der Keller wirkte im Kerzenschein nicht nur stimmungsvoll, sondern war auch sehr, sehr dunkel. Hannah wollte Maurisa beim Hinabgehen der Treppe fotografieren – was ohne die Unterstützung ihrer Blitzgeräte nicht möglich war.

Um die Treppe sanft zu illuminieren, nahm Hannah den Profoto B10 Plus zu Hilfe. Sie setzte ihn als Dauerlicht ein und passte die Farbtemperatur an das Kerzenlicht an. Im Inneren des Kellers reihten sich große Fässer an der Wand. Diese beleuchtete Hannah mit dem A1X mit einer warmen CTO-Farbfolie, den sie außerhalb des Blickfeldes in einer Nische aufstellte.

Schließlich musste Hannah dann auch noch das Modell ausleuchten, wollte dabei aber präzise belichten und den Raum nicht mit zu viel Licht füllen. „Hier kommen dann die Lichtformer voll zur Geltung. Mit einer 20°-Wabe auf dem zweiten B10 konnte ich das Licht nur auf Maurisa fokussieren und den Blitz in einer ausreichenden Entfernung aufstellen, sodass er nicht im Bild zu sehen war – das hat super funktioniert.“

Blaue Stunde (langsam wird es kühl)

„Als die Sonne hinter dem Horizont versank und der Wind auffrischte, begann die arme Maurisa zu frieren – ich musste mich also beeilen.“

Hannah brauchte nur ein klein wenig Licht vom B10 mit einem OCF Silver Beauty Dish, um Maurisa in der Dämmerung und vor den glitzernden Lichtern von Santorin zu beleuchten. Da der Wind jedoch wirklich sehr stark wehte, wollte sie lieber auf ein Stativ verzichten.

Glücklicherweise ist der B10 für seine starke Leistung sehr leicht, und der Beauty Dish wiegt fast nichts. Deshalb konnte ein Freund ganz einfach die Kombi aus Blitzlicht und Beauty Dish mit der Hand halten, und Hannah nahm das atemberaubende letzte Bild in Rekordzeit auf. 

Immer eine Lösung parat

„Ich war überrascht, wie viel Leistung ich aus dem B10 und dem B10 Plus herausholen konnte. Dabei sind die beiden Blitze so kompakt und leicht. Ich konnte sie überall aufstellen, auf einen Ausleger montieren oder bei Bedarf auch in der Hand halten (lassen). Dadurch und mit allen Lichtformern, die ich dabei hatte, konnte ich noch kreativer arbeiten und „mit dem Licht malen“.

Ich kann überall und immer fotografieren und meiner Kreativität unabhängig von den Bedingungen freien Lauf lassen – ich habe schließlich eine Tasche voller Licht dabei.“

 

Verfasst von: Steven Hanratty

In dieser Story verwendete Produkte

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