Frøydis Geithus nimmt uns für ein Hochzeitsshooting mit zu den Fjorden Norwegens | Profoto (AT)

Frøydis Geithus nimmt uns für ein Hochzeitsshooting mit zu den Fjorden Norwegens

14 Jänner, 2019

Verfasst von: Steve Hanratty

Viele Aufträge führen Frøydis Geithus an abgelegene Orte. Das bringt so seine Herausforderungen mit sich. Wie viel Equipment muss sie mitnehmen? Wie wird wohl das Wetter sein? Werden die Lichtverhältnisse günstig sein, wenn sie vor Ort ist? Und schließlich: Kann der Profoto B10 Licht erzeugen, das so wunderschön und natürlich ist wie diese atemberaubende Landschaft?

Frøydis wohnt abwechseln in Oslo, in Spanien und in einem Häuschen in der Nähe des Ortes, in dem sie aufgewachsen ist – inmitten der Berge, Wildblumen und Fjorde Westnorwegens. Ihre Umgebung hat sie geprägt.

„Die Natur war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich bin darin aufgewachsen. Deshalb ist es für mich auch ganz normal, sie in meine Arbeit einzubeziehen.“

Frøydis hat schon immer fotografiert. Ihre erste Kamera bekam sie mit 14 Jahren. In den letzten fünf oder sechs Jahren fiel bei ihr die Entscheidung, sich auf ein bestimmtes Gebiet in der Fotografie zu spezialisieren. „Ich wollte einfach keine halben Sachen machen. Deshalb entschied ich, mich voll und ganz auf die Hochzeitsfotografie zu konzentrieren.“

Leichtes Gepäck – das A und O

Heute reist sie als namhafte Hochzeitsfotografin um die ganze Welt zu ganz besonderen Shooting-Orten. Deshalb muss sie sich ganz genau überlegen, welche Ausrüstung sie mitnimmt. „Oft erreiche ich die Locations nur zu Fuß, wenn es keine Straßen gibt. Deshalb muss alles in meinen Rucksack passen.“

Nicht weit entfernt von zu Hause in ihrer Heimat Westnorwegen arbeitete Frøydis nun zum ersten Mal mit dem Profoto B10 – an einem genauso entlegenen Ort.

Erste Eindrücke

Ihre ersten Eindrücke bezogen sich natürlich auf die Größe des Gerätes. „Das wiegt ja nichts“, sagt sie beeindruckt. „Als würde ich einfach ein weiteres Objektiv in der Tasche haben.“

Natürlich stand der Praxistest noch bevor. Würde sie mit dem B10 die Bilder aufnehmen können, die ihr vorschwebten? „Ich bin lichtbesessen. Mein Stil wurde auch schon als ,Nordic noir‘ bezeichnet, weil meine Bilder tendenziell ziemlich dunkel sind. Aber es geht dabei nicht um die Dunkelheit, sondern um die Lichtqualität, die ein Bild erhält.“

Frøydis verbringt sehr viel Zeit in Griechenland und gibt Fotografie-Workshops auf der Insel Santorini. Dabei kam ihr eine Idee. Während ihrer Arbeit auf den griechischen Inseln lernte sie den Designer VG Zolotas (vom Atelier Zolotas) und die von ihm entworfenen exquisiten Kleider kennen. Vielleicht war es ja möglich, Nord- und Südeuropa in einer norwegisch-hellenischen Fusion zusammenzubringen – bei der ein wunderschönes handgearbeitetes Kleid des Atelier Zolotas im Mittelpunkt stand.

Eine Location am Wasser

Die erste Location war Aurlandsfjellet an den Ufern des Sognefjords. Für dieses Bild stellte sich das Paar auf Frøydis‘ Anweisung vor einer traditionellen Hütte am Fjordufer auf, in der die Einheimischen Holz und Fischfangausrüstung lagern. Direkt hinter der Shooting-Position stellte sie einen B10 auf einem Stativ auf, und zwar so hoch es ging. Er warf sein Licht direkt in einen mittelgroßen Blitzschirm mit einem Diffuser. Auf diese Weise fiel weiches und gleichmäßiges Licht auf das Paar.

Bemerkenswert fand Frøydis, dass der B10 nicht nur das Paar ausleuchtete, sondern so viel Leistung lieferte, dass die Landschaft in allen Einzelheiten erkennbar war. Auch die Lichtqualität, die sie erzeugen konnte, beeindruckte sie. „Ich arbeite vor allem mit natürlichem Licht. Ich mag deshalb einfach kein Blitzlicht, das künstlich aussieht. Mit dem B10 entstand jedoch ein komplett natürlicher Eindruck.“

Hoch über dem Fjord

Die Location für ihre nächste Aufnahme befand sich tief im Herzen einer UNESCO-Weltnaturerbestätte mit Blick auf den herrlichen Nærøyfjord. Es war spät, kurz vor Mitternacht. Die Sommersonne versteckte sich knapp hinter dem Horizont.

Dieses Mal wurde der B10 in der Hand gehalten, war direkt auf das Paar gerichtet und leuchtete es aus. Frøydis entschied sich jedoch, ihn in dieser Einstellung nicht als Blitzlicht zu verwenden. „Der B10 gibt mir die Möglichkeit, mit Dauerlicht zu fotografieren. Ich kann sogar die Farbtemperatur an die Umgebung anpassen und habe dadurch volle Kontrolle über das Licht.“

Frøydis blieb am selben Ort, veränderte den Lichtwinkel ganz leicht und nahm einen weiteren B10 hinzu. Sie fotografierte weiter mit Dauerlicht. Dabei stellte sie das eine Blitzsystem auf ein Stativ und beleuchtete damit das Paar von vorn. Der zweite B10 diente als Streiflicht, um das Paar optisch vom Hintergrund zu trennen. Auch hierbei konnte die Fotografin die Farbtemperatur steuern und damit das Licht, das auf das Paar fiel, perfekt auf das Umgebungslicht abstimmen. Das ganze Bild wirkt so völlig natürlich. 

Das Sonnenlicht überstrahlen

Am Abend des zweiten Tages standen neue Locations in der wundervollen Wildnis Westnorwegens auf dem Plan. Zuerst ging es zu den Wiesen am Dalavatnet, einem kleinen von Bergen umgebenen See. Die Sonne hing gerade noch so über dem Horizont.

Frøydis ließ das Paar so Position beziehen, dass die Sonne im Hintergrund schien. Das Licht des einen B10 ließ sie in einen mittelgroßen weißen Blitzschirm mit einem Diffuser leicht rechts zur Kamera reflektieren, um das harte Licht der Sonne direkt hinter den beiden Personen auszugleichen. Dann kombinierte sie den B10 mit dem Profoto A1 auf der Kamera. Der A1 sollte mehr Licht und Schärfe in die Gesichter des Paares bringen.

Auf ziemlich ähnliche Weise entstand auch eine Nahaufnahme. Der B10 und der A1 beleuchteten das Paar, und die Sonne diente als Streiflicht – das leistungsstärkste der Welt.

Ein dramatisches Porträt

Ein Stück weiter am Gewässer entlang an einem Ort namens Sogndalsdalen wollte Frøydis ein Bild in der natürlichen Kulisse aufnehmen, das auch gut in die Welt der Beauty- und Porträtfotografie passen würde. Ganz in der Nähe befand sich ein Weidenröschen-Gebüsch. Dort fotografierte Frøydis die Braut so, als würde sie sich zwischen den Blumen verstecken.

„Ich wollte hier etwas Dramatik erzeugen und mit den Schatten spielen. Deshalb stellte ich einen B10 auf einem Stativ rechts von ihr auf. Es hatte sich ein wenig bewölkt. Um eine fast magische Lichtqualität im Bild zu erzeugen, nahm ich in Verbindung mit dem B10 einen Softlight-Reflektor zu Hilfe. Der Softlight-Reflektor (oder auch Beauty Dish) eignet sich perfekt für Porträts, denn so kann ich an jedem beliebigen Ort Studiolichtqualität erzeugen.“

Nordic Noir

Schließlich war es Zeit für die letzte Aufnahme. Es war spät geworden – nach Mitternacht. Hier bot sich die Gelegenheit, ein wirklich stimmungsvolles Bild zu schaffen. Zeit und Ort sowie die von sich aus dramatische norwegische Landschaft sollten ihre Wirkung entfalten. Am Eidet im Sogndal ließ Frøydis die Braut auf einem Stuhl am Ufer des Fjords Platz nehmen. Die Sommersonne lag tief hinter dem Horizont. Deshalb erzeugte die Fotografin erneut mithilfe von zwei B10 ein Dauerlicht anstelle des Blitzlichts.

Ein B10 beleuchtete die Braut von vorn und erzeugte so Licht und Wärme auf ihrem Gesicht und dem Kleid. Der andere B10 stand direkt hinter ihr und leuchtete so den Nebel der Rauchbombe aus, die ein Assistent hinter ihr gezündet hatte. Das Ergebnis: Dunkelheit und Licht harmonieren und erzeugen einen dramatischen und geheimnisvollen Eindruck.

„Die Einschränkungen des natürlichen Lichts setzen mir nun keine Grenzen mehr“, schwärmt Frøydis. „Mit dem Profoto B10 und seiner Kombination aus Leichtigkeit, Leistungsfähigkeit und Dauerlichtsteuerung kann ich einfach großartiges Licht überallhin mitnehmen – selbst auf den Gipfel eines Berges.“

Verfasst von: Steve Hanratty

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