Auf dem Weg ins Rampenlicht: Flóra Borsi kreiert tierische Selbstporträts | Profoto (AT)

Auf dem Weg ins Rampenlicht: Flóra Borsi kreiert tierische Selbstporträts

04 Juli, 2017

Verfasst von: Jens-Linus Lundgren-Widén

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Die Artikelreihe Auf dem Weg ins Rampenlicht beschäftigt sich mit ambitionierten Nachwuchsfotografen, die kurz davor stehen, mit ihrer Arbeit berühmt zu werden. Im zweiten Artikel dieser Reihe sprechen wir mit der Fotografin und Künstlerin Flóra Borsi über ihr gefeiertes Projekt Animeyed. Sie zeigt uns ihr neuestes Werk und erklärt uns, warum es ihr bisheriges Lieblingsstück ist.

Sie kennen das atemberaubende Projekt Animeyed von Flóra Borsi noch nicht? Dann ist es an der Zeit, der hochtalentierten Fotografin und ihrer Arbeit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das Prinzip ihrer Fotoserie ist ebenso einfach wie genial.

Das Multitalent ist ihr eigenes Modell. Zusammen mit ihren herausragenden Photoshop-Kenntnissen lässt Flóra Porträts mit Tieren entstehen, in denen sie Pose und Ausdruck auf das Wesen ihrer tierischen Partner abstimmt. Ihre Bilder sind so faszinierend, dass sie schon fast ein eigenes Genre darstellen, das bereits viele Nachahmer findet.

Flóra Borsi's self-portrait with flamingo, from the photo series Animeyed.

Wir alle sind Tiere

Mit ihrem Projekt Animeyed möchte Flóra das menschliche Wesen und die Beziehung zwischen Mensch und Tier ergründen.

„Ich liebe Tiere und die Schönheit, die sie verkörpern. Die Menschen bewundern schöne Gesichter oder Körper, vergessen dabei aber andere Spezies.“

„Ich möchte zeigen, wie ähnlich wir uns sind und gleichzeitig wie besonders sie sind. Ich möchte die Aufmerksamkeit auf ihre Einzigartigkeit lenken und darauf, wie wichtig ihre Existenz ist. Sie alle haben das gleiche Recht wie wir, in Freiheit auf unserem Planeten zu leben.“

„Mir ist bewusst, wie perfekt die Natur ist. Ich möchte Bilder erschaffen, die realistisch wirken, auch wenn viel Nachbearbeitung in ihnen steckt.“

Flóra Borsi's self-portrait with crow, from the photo series Animeyed.

Eine Lichtquelle

Bei ihren Selbstporträts schwört Flóra auf ein einfaches Setup mit einem Profoto B1, meist mit einer Softbox RFi 3’ Octa. Sie fotografiert mit einer Canon 7D und dem Sigma 18-35 1,8 als Objektiv.

„Ich mag das natürlich wirkende Licht, das ich vom B1 erhalte. Eine Lichtquelle reicht dafür vollkommen aus.“

Flóra muss sich stets auf ihre Ausrüstung verlassen können, da sie ihr eigenes Modell ist und erneute Aufnahmen soweit es geht vermeiden möchte.

„Ich bin der Typ ‚Ich will alles und zwar sofort‘. Wenn es einen einfacheren Weg zu meinem Ziel gibt, warum sollte ich diesen nicht nutzen? Mit der gleichbleibenden und zuverlässigen Leistung des B1 habe ich das gewünschte Bild schneller im Kasten. Und dank TTL muss ich mich nicht mehr mit dem Belichtungsmesser aufhalten.“

Flóra Borsi's self-portrait with her dog Denzso, from the photo series Animeyed.

Ein neuer Assistent

Flóra arbeitete früher ausschließlich mit Tierporträts aus Photo Stocks, die sie in der Nachbearbeitung mit ihren Selbstporträts verschmelzen ließ. Jetzt genoss sie zum ersten Mal den Luxus, mit einem lebenden, wenn auch nicht ganz so wilden Tier zu arbeiten. Nämlich mit ihrem Hund Dezso.

„Die Arbeit mit eigenen Bildern war sehr viel einfacher! Ich musste keine Schatten und Lichter erzeugen, die mit meinen Selbstporträts harmonieren. Die Nachbearbeitungszeit sank dadurch von 10 auf 3 Stunden. Das Shooting selbst dauerte nur eine Stunde.“

„Vor diesem Shooting wären meine Arbeiten ohne die Stock-Bilder nicht möglich gewesen. Schließlich habe ich weder eine Schlange noch einen Kugelfisch zuhause. Da waren Stock-Bilder meine einzige Möglichkeit.“

Schnellere Ergebnisse waren aber nicht der einzige Grund für die Arbeit mit ihrem eigenen Haustier: „Ich wollte in dieser Serie mit Dezso arbeiten, weil es darin um Liebe und Fürsorge geht. Meine Beziehung zu Tieren wird dadurch realistischer. Diese Arbeit ist eng mit meiner persönlichen Geschichte und Erfahrung verknüpft. Deshalb ist dies auch mein Favorit des gesamten Animeyed-Projekts.“

Auf die Frage, ob sie das Projekt jemals beenden wird, antwortet sie:

„Ich glaube nicht. Vielleicht wenn ich wirklich tiefe Falten habe, die sich nicht mehr retuschieren lassen. Dies ist das einzige Projekt, das ich nicht abgeschlossen habe. Bisher.“

Flóras nächstes Projekt hat bemalte Gesichter zum Thema. Wie viele ihrer Fotoserien dreht es sich dabei um Identität und Make-up.

Verfasst von: Jens-Linus Lundgren-Widén

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