Beauty-Licht in sechs Varianten | Profoto (AT)

Beauty-Licht in sechs Varianten

28 August, 2017

Verfasst von: Rossella Vanon

In einem ihrer jüngsten Beauty-Shootings kreierte Rossella Vanon sechs verschiedene Looks, ohne die Grundstimmung der sechs Bilder zu variieren. Hier erklärt sie, wie ihr dies gelungen ist.

Die Idee hinter diesem Shooting war, sechs verschiedene Make-Up-Looks rund um das Thema Pastellfarben als rotem Faden mit sechs verschiedenen Licht-Setups zu kreieren, für die unterschiedliche Softboxen zum Einsatz kamen. Die Erstellung eines speziellen Moodboards im Vorfeld, das die Stimmungen und Make-Up-Looks darstellt, gab mir eine klare Orientierung und half mir sehr, die thematisch passenden Ergebnisse zu erzielen.

 

Mit dem Moodboard als Referenz entschied ich mich für ein weiches, luftiges Licht, das die Weiblichkeit des Modells und unserer Make-Up-Looks unterstreicht. Die Schwierigkeit bestand darin, eine gleichbleibende Lichtqualität zu gewährleisten, während sich die Setups und Lichtformer ändern. Das erforderte ein wenig Planung.

Schon Tage vor dem Shooting saß ich an meinem Schreibtisch und plante jedes einzelne Setup, ebenso wie die Reihenfolge, in der ich diese fotografieren wollte. Konsistenz war das A und O. Um das zu erreichen, musste ich die Anzahl der Lichtquellen und die Größe der Lichtformer permanent variieren. Um beispielsweise mit einem Beauty Dish die gleiche Lichtqualität wie mit einer 5‘ Octabox zu erzeugen, waren einige Tricks und zusätzliche Lichtquellen notwendig, damit ich das gewünschte Ergebnis erziele.

Am Set nahm ich mir die Zeit, neue Licht-Setups während des Aufbaus zu testen und zu vergleichen, um eine gleichbleibende Lichtqualität in allen Aufnahmen sicherzustellen.

Durch die sorgfältige Vorausplanung jeder einzelnen Veränderung konnten wir so zeitsparend wie möglich arbeiten und verschwendeten nicht allzu viel wertvolle Shooting-Zeit auf den Lichtumbau.

So entstand das Konzept

Das Wissen, dass wir eine Beauty-Story mit pastellfarbenem Make-Up fotografieren, inspirierte mich zu einem weichen, femininen Styling und einem weich, luftigen Licht. Pastellfarben sind meist ein Frühlings-/Sommer-Look in der Beauty-Fotografie und gehen Hand in Hand mit einem helleren, diffuseren Licht.

Make-Up Artist Christabel und ich planten die sechs Beauty-Looks so, dass alle Pastelltöne zum Thema haben, aber unterschiedliche Farben präsentieren. Dies brachte genug Abwechslung in die Beauty-Story, während sich gleichzeitig eine starke gemeinsame Linie durch die gesamte Serie zog.

Die sechs Licht-Setups hatten genau das gleiche Ziel: Sie bewahrten die grundlegende Weichheit, variierten jedoch in Position und Anzahl, was subtile Veränderungen bewirkte. So erzielten wir eine dynamische Variation der Story, ohne den Betrachter abzulenken oder die Serie zu stören.

Bei Beauty- oder Mode-Shootings steht das Thema meist an erster Stelle. Im Zentrum dieses Shootings standen die Pastellfarben und die Grundstimmung der Bilder, um das sich alles andere drehte. Make-Up-Looks und Stimmung waren in einem ersten Moodboard übersichtlich dargestellt, das dem gesamten Team zugänglich gemacht wurde, sodass jedem die Richtung des Shootings klar war.

Die Lichtsetzung wurde im Einklang mit der zentralen Stilrichtung sorgfältig geplant, sodass sie den weichen, weiblichen Ausdruck unterstreicht und perfekt mit allen Pastellfarben harmoniert.

Beauty-Licht in sechs Varianten

Die Arbeit mit den D2s war absolut unkompliziert. Das Wechseln der Lichtformer und auch deren Zusammenbau waren schnell und einfach erledigt - genau was man sich wünscht, wenn mehrere Änderungen im Tagesverlauf anstehen.

Im Verlauf des Shootings bewegten wir die D2s ständig in und aus dem Set, schalteten sie ein und aus, änderten die Leistung und Position ... und der Aufbau war jedes Mal extrem leicht und schnell, da wir sie über das intuitive Backpanel in Gruppen organisierten und dann mithilfe der Air Remote ganz einfach die Leistung jedes einzelnen oder mehrerer zusammen anpassten, wenn nötig.

Setup 1

Das erste Setup war das einfachste von allen: Es bestand aus einer RFi 5‘ Octabox, die in einem 45-Grad-Winkel auf der rechten Seite des Modells positioniert war. Das Licht der Octabox ist bereits sehr weich, sodass für dieses Setup zunächst keine anderen Blitze benötigt wurden. Ich platzierte ein Polyboard auf der gegenüberliegenden Seite des Modells (mit der weißen Seite nach innen), um einen Teil des Lichts einzufangen und auf die Schattenseite des Körpers zurückzuwerfen. Die Schatten waren minimal, aber das Polyboard als weißer Reflektor sorgte für eine noch gleichmäßigere, diffusere Ausleuchtung.

Setup 2

Bei diesem zweiten Setup behielt ich die RFi 5’ Octabox als Hauptlicht bei, weiterhin in einem 45-Grad-Winkel und mit dem Polyboard auf der gegenüberliegenden Seite. Hinzu kam eine RFi Softbox 1x3, die ich hinter dem Modell auf der linken Seite platzierte. Diese zusätzliche Lichtquelle sorgte für ein schönes, weiches Highlight auf dem Haar und der Wange des Modells. Diese minimale Veränderung gab dem Setup einen ganz neuen Look bei exakt gleicher Lichtqualität.

Setup 3

Für diesen dritten Look wurden alle Lichter verändert. Als Hauptlicht kam jetzt eine RFi Softbox 3x3 in einem Winkel von etwa 30 Grad auf der rechten Seite des Modells zum Einsatz sowie eine symmetrisch auf der anderen Seite angeordnete RFi Softbox 2x3 als Fülllicht. Dieses Setup lieferte ein etwas luftigeres, diffuseres Licht als die Octabox alleine, ohne dabei die Lichtqualität zu verändern. Das weiße Polyboard wurde ebenfalls beibehalten, um die Lichtstreuung zu verstärken. Ich entschied mich für die 3x3- und 2x3-Varianten, da diese größeren Lichtformer ein weicheres Licht als die kleineren Versionen erzeugen.

Setup 4

Als nächstes behielt ich die 3x3 Softbox als Hauptlicht und die 2x3 Softbox als Fülllicht in der gleichen Position wie zuvor bei, ergänzte den Aufbau jedoch um eine 1x3 Strip Softbox mit Wabe, die ich auf den Rücken des Modells leicht zur rechten Seite versetzt richtete. Dieses neue Licht erzeugte ein präzise gerichtetes und doch zartes Highlight entlang der Seite des Körpers mit einem Akzent auf dem Haar und dem Oberteil, was dem Bild eine noch ätherischere Note verleiht. Das weiße Polyboard wurde entfernt, da das neu positionierte Hintergrundlicht auf dieses gerichtet gewesen wäre und womögliche zu starke Reflexionen zur Folge gehabt hätte.

Setup 5

Das fünfte Setup brachte die größte Veränderung und Herausforderung mit sich. Als Hauptlicht kam hier anstelle einer Softbox in verschiedenen Größen und Formen ein weißer Softlight-Reflektor zum Einsatz, der dem Licht eine völlig andere Qualität gibt als eine Softbox. Um den Effekt des Softlight-Reflektors abzuschwächen, entschied ich mich für einen Zangenaufbau mit dem Softlight-Reflektor oben und einer 2x3 Softbox unten, beide auf das Gesicht des Modells gerichtet. Zudem wurde an dem Softlight-Reflektor ein Diffusor angebracht und leicht zu einer Seite aufgefächert, um das Licht noch etwas weicher zu machen. Durch den Softlight-Reflektor fiel deutlich weniger Licht auf den Hintergrund als bei den vorherigen Lichtformern, weshalb ich eine 3x3 Softbox hinter dem Modell platzierte und auf es richtete, damit der Farbton des Hintergrunds in allen Aufnahmen gleich ist. Diese quadratische Softbox erzeugte genug Licht, um einen Großteil des Hintergrunds gleichmäßig auszuleuchten.

Setup 6

Beim letzten Setup wurde der Zangenaufbau mit dem weißen Softlight-Reflektor und der 2x3 Softbox aus der vorherigen Aufnahme beibehalten, einschließlich des Hintergrundlichts. Hinzu kam jedoch eine kleine RFi Softbox 1,3x2 direkt rechts hinter dem Modell. Dieses Licht mit einer etwas höheren Leistung setzte ein wunderschönes Highlight auf das Haar und die Wange des Modells. Dies war das komplexeste Setup des Tages und gleichzeitig mein Favorit.

 

Model: Tamina Zakrzewski
Makeup: Christabel Draffin
Hair: Eiji Sato
Styling: Patrice Hall
Nails: Roxanne Campbell
Photo assistance: Jessica Gates
Studio: Huddle Studios
Videographer: Richard Wakefield

Verfasst von: Rossella Vanon

In dieser Story verwendete Produkte

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