Scheue Tiere, freilaufende Raubtiere und Fotografieren bei Nacht waren die Herausforderungen. Das Ergebnis sind unvergessliche Bilder der wilden Tierwelt.
Tief im Süden Afrikas, nur leicht nördlich von Südafrika gelegen, befindet sich die Republik Botswana. Die Fotografen Tom Svensson und Anders Hannola – unser Experte von Profoto – sind hierher gekommen, um Wildtiere zu fotografieren. Die schönen und die gefährlichen. Denn auf dem Grasland und in den Savannen laufen zwar einerseits Impalas, Zebras und Rinder frei herum, aber andererseits auch Raubtiere. In dieser wunderschönen Weite spürt man ganz eindeutig den Hauch der Gefahr.
Afrika ist Tom nicht fremd, und er bezeichnet sich selbst ganz bewusst nicht als Natur- sondern als Umweltfotografen. „Ich möchte Bilder schaffen, die die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen, Fotografien, die die Menschen bewegen und hoffentlich dafür sorgen, dass sie etwas unternehmen und Dinge ändern wollen.“
Das Shooting: Die Impalas kommen – irgendwann vielleicht
Wenn ein Wort das gesamte Shooting auf den Punkt bringt, dann ist es „Geduld“. Denn Tiere sind unglaublich vorsichtig. Eine falsche Bewegung und schon sind sie eine schnelle Beute für die Leoparden. Wenn sie also etwas Ungewöhnliches sehen, kommen sie nicht näher – was ein Problem ist, wenn man sie fotografieren will. Deshalb dauerte es auch eine Woche vom Aufbau der Kamera und des Profoto A1-Blitzgerätes bis zur ersten Aufnahme der Impalas an der Wasserstelle.
Das Team stellte die Kamera auf der gegenüberliegenden Böschung auf, von der aus Tom zuvor beobachtet hatte, wie sich die Impalas nähern und trinken. Der robuste Joby GorillaPod 5K sollte dafür sorgen, dass die Kamera still und stabil steht. Anders montierte den Profoto A1 auf ein kleines Stativ links von der Stelle, an dem Tom die Tiere erwartete. Er setzte eine orange Farbfolie ein, um dem Fell der Impalas noch etwas mehr Wärme zu verleihen und das Sonnenlicht auszugleichen, das von hinten auf sie fallen würde. Und weil das Licht sich ständig veränderte, entschied sich Tom dafür, im TTL-Modus zu fotografieren.
Tom wartete in einem Versteck ein Stück entfernt von der Wasserstelle, von wo aus er den Auslöser betätigen würde. Dort stand er dann fünf Stunden pro Tag. Und wartete. Und wartete. Und wartete.
Schließlich gewöhnten sich die Impalas an die Fotoausrüstung an ihrer Wasserstelle. Nach einer Weile war es ganz normal für sie, dass die Ausrüstung dort war – sie war ja auch schon gestern da und vorgestern. Am Ende näherten sich die scheuen Tiere endlich. Das Warten hatte sich gelohnt, und Tom hatte sein erstes Bild im Kasten.
Er war beeindruckt. „Wenn ich früher Blitzlicht gesehen habe, war es zu intensiv und wirkte nicht natürlich. Aber der A1 ist nicht wie ein normaler Blitz. Er erzeugt völlig natürliches Licht.“
Es wird Nacht in Botswana
Nachts zu fotografieren, ist sehr viel komplizierter, zumal Tom ganz bestimmte Bilder im Kopf hatte. Er wollte sowohl eine Hyäne als auch einen Leoparden nachts fotografieren. Beide sollten perfekt belichtet sein und die Sterne am Himmel sollten sich klar abzeichnen. In diesem Fall würde man davon ausgehen, dass eine Doppelbelichtung die Vorgehensweise der Wahl wäre. Einmal das Tier belichten und einmal die Sterne und beides dann zusammenfügen, richtig? Falsch. Tom wollte alles mit nur einer Belichtung aufnehmen.
Tom entschied sich zunächst dafür, im manuellen Modus mit einer Blende von 5,6 und einer Belichtungszeit von 20 Sekunden zu fotografieren, um die Sterne so scharf wie möglich einzufangen. Eine längere Belichtungsdauer würde dazu führen, dass die Sterne nicht mehr gestochen scharf wie Nadelstiche aussehen, sondern aufgrund der Rotation der Erde zu kurzen Linien am Himmel werden würden.
Die Schönen und die Gefährlichen
Um die Hyäne zu fotografieren, befestigte Anders den A1 hoch in einem Baum links von der Kamera, um es so aussehen zu lassen, als fielen Mondstrahlen auf das Tier. Der A1 war auf niedrige Leistung eingestellt. „Die meisten Fotografen wollen, wenn es ums Blitzlicht geht, immer nur mehr Leistung“, erklärt Tom. „Ich will das Gegenteil. Für diese Bilder benötigte ich ein Blitzgerät mit der Möglichkeit, die Leistung so weit herunterzuregeln, dass ein sehr zartes Licht entsteht – mit dem A1 war das möglich.“
Der Blitz war also im manuellen Modus auf geringe Leistung eingestellt. Das Blitzlicht war dann so schnell und weich, dass die Tiere es kaum bemerkten – und mal ehrlich: Wer will sich schon mit einem wild gewordenen Raubtier anlegen? Trotzdem war das natürliche weiche Licht ausreichend stark, um die Hyäne in der Dunkelheit perfekt auszuleuchten.
Tom fotografierte auch den Leoparden auf diese Weise. Wie schon beim Hyänenbild montierte er die Kamera auf einen Joby GorillaPod, die Stativbeine im Sand gespreizt, um das Gewicht zu halten. Tom wollte unbedingt wieder im Porträtformat fotografieren. Er musste sich darauf verlassen, dass das Stativ die Kamera wie beim Hyänenfoto sicher in der Position im 90-Grad-Winkel halten kann. Dieses Mal war der A1 auf dem Boden neben der Kamera auf einem Manfrotto PIXI-Ministativ angebracht. Er war auch hier wieder auf niedrige Leistung gestellt, sodass das Licht möglichst sanft auf den Leoparden fiel, wenn er sich hinkauerte, um zu trinken.
Das Fokussieren war beim Fotografieren der Tiere am kompliziertesten.
„Tiere sind eben keine Modelle. Man kann sie nicht bitten, mal kurz zu kommen, damit man den Fokus prüfen kann. Hierbei braucht man eine Mischung aus Erfahrung und Glück.“ Man muss wissen, dass Raubtiere häufig ihre Köpfe nach unten zum Boden neigen, um andere Tiere zu wittern. Dann muss man den Kopf fokussieren, sodass er scharf sichtbar ist. Und nun gehört noch eine gute Portion Glück dazu, dass das Tier sich aus der richtigen Richtung kommt (das und ein bisschen kreativ drapiertes Fleisch).
Dann heißt es wieder warten im nahegelegenen Versteck. Die einzige Komplikation, die dabei auftreten kann, ist, dass die Akkus einmal pro Nacht ausgetauscht werden müssen, weil das gesamte Equipment auf Standby steht.
Vertrauen in die eigenen Ausrüstung
Raubtiere wandern über große Entfernungen umher, um zu jagen, und die Hyäne zu fotografieren, dauerte acht Nächte. Erst nach elf Nächten triggerte dann der Kopf des Leoparden den wartenden Laser, der wiederum Kamera und Blitz auslöste. Hier brauchten die beiden Fotografen also einen langen Atem und viel Vertrauen in das Equipment. Alles musste im richtigen Moment blitzschnell funktionieren, sonst hätten sie am Ende mit leeren Händen dagestanden.
Alles klappte perfekt, und das Team verließ Botswana nach einem unvergesslichen Shooting mit drei fabelhaften Bildern. Tom freute sich ganz besonders darüber, dass sie es geschafft hatten, die scheue Hyäne nachts zu fotografieren. Das Manfrotto-Blitzstativ war äußerst gut verstellbar und hielt den Blitz absolut fest. Der Profoto A1 erzielte eine Lichtqualität, die Tom so noch nie bei einem anderen Blitz erlebt hatte.
„Mit dem A1 hat Profoto eine Tür zur nächtlichen Welt geöffnet, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Jetzt kann ich Bilder in meinem Kopf sehen, an die ich vorher nie gedacht hätte. Mein Fazit: Wenn sich Naturfotografen einen Blitz zulegen müssen, dann sollte es der A1 sein.“