Erika und Lanny Mann nehmen den B10 für ihre ersten Aufnahmen mit in die engen, vollen Straßen von Jodhpur. Hier möchten sie romantische Bilder ihres befreundeten Hochzeitsfotografen Joseph Radhik und seiner Frau Devika machen.
Im Herzen des indischen Bundesstaates Rajasthan liegt die wunderschöne blaue Stadt Jodhpur. Die 1459 gegründete Stadt zu Füßen der imposanten Festungsanlage Mehrangarh hat sich seit damals weit über die alten Stadtgrenzen hinaus ausgedehnt und gleich heute einem Häuser- und Straßenmeer soweit das Auge reicht.
Hier wollten Erika und Lanny Mann von Two Mann Studios den Profoto B10 zum allerersten Mal ausprobieren. Sie fotografierten ihre guten Freunde Joseph und Devika Radhik inmitten der wuseligen Straßen und Gassen dieses blauen Labyrinths.
Eine Art Leinwand
Erikas und Lannys Stil ist organisch. Sie lieben die Spontanität und entwickeln ihre Bildideen während der Arbeit. Und dieser Tag war keine Ausnahme. Sie brachen früh auf, als die Sonne noch knapp unter dem Horizont stand, und erkundeten die engen, fast ein wenig klaustrophobisch wirkenden Gassen, bis sie einen interessanten Ort entdeckten.
Sie fanden einen Durchgang, der am Ende einen Bogen beschrieb. Dadurch konnte sich Lanny mit dem B10 in der Hand um die Ecke außerhalb des Bildes positionieren. Erika stand weiter unten am anderen Ende des Durchgangs und fotografierte Joseph und Devika, wie diese durch den Bogen auf die Kamera zu liefen. Der B10 warf mit einer Half CTO-Farbfolie versehen ein warmes Licht auf die Wand im Hintergrund. Wie Erika es formulierte: „Ich wollte eine Art Leinwand erschaffen, vor der sich die beiden abheben.“
Die Umgebung perfekt eingebunden
Erika gelang es, einen der vielen streunenden Hunde der Stadt im Vordergrund einzufangen, was dem Bild einen besonderen ästhetischen Touch verlieh.
„Der Hund lief ständig herum und durchstöberte den überall herumliegenden Müll und andere Sachen. Aber schließlich setzte er sich; noch dazu genau an der richtigen Stelle, während Devika und Joseph auf mich zuliefen - und ich bekam mein Bild.“
Eine ehrgeizige Idee
Lanny fotografierte das zweite Bild nur wenige Schritte entfernt von der ersten Location, allerdings in entgegengesetzte Richtung mit einem hohen Aussichtspunkt auf die Stadt. Seine Idee war es, Devika und Joseph in dem scheinbar endlosen Häuser- und Straßenmeer in Szene zu setzen.
Devika und Joseph bezogen vier bis fünf Häuserblocks entfernt Position. Ganz in ihrer Nähe stand Erika bewaffnet mit einem einzelnen B10, der erneut mit einer CTO-Farbfolie für ein wärmeres Licht versehen war. Hoch über ihnen stehend wählte Lanny ein 50 mm-Objektiv, um aus dem Dickicht der Gassen herauszulösen. „Sie waren sehr weit weg, fast 100 Meter. Ich war wirklich beeindruckt, dass die Air Remote den B10 trotzdem zielsicher ausgelöst hat.“
Erika richtete den B10 auf eine Position unmittelbar hinter dem Paar, um ein warmes Streiflicht zu erzeugen, das die beiden vom Hintergrund abhebt. Das warme, goldene Licht ließ Devika und Joseph in der engen Gasse weit unten aus dem Flickenteppich der blauen Gebäude herausstechen.
Dramatik und Kontrast
„Wir fragen uns immer, wo der dunkelste Punkt und wo der hellste Punkt ist, um Dramatik und Kontrast ins Bild zu bringen.“ Erikas und Lannys Philosophie zeigt sich deutlich in ihrem letzten Bild aus der blauen Stadt.
Die finale Aufnahme entstand etwas später am Tag in der gleichen Gasse wie die erste. Das helle Sonnenlicht warf bereits harte Schatten, die für das Bild, das die Manns im Kopf hatten, einfach perfekt waren. Der dunkelste Punkt war der Schatten, der auf die Wand im Vordergrund fiel. Hier ließ Erika Devika und Joseph in einer innigen Umarmung posieren. Um die beiden in dem Schatten auszuleuchten, platzierte sie den ersten B10 seitlich von ihnen. Eine OCF-Wabe sollte dabei Streulicht vermeiden. „Ich wollte, dass das Licht auf Devika und Joseph fällt, ohne den Schatten zu stören. Die Wabe gab mir die nötige Präzision.“
Shooting in wunderschönem Chaos
Anfangs montierten sie einen B10 auf einem Stativ. Da jedoch ständig Leute durch die Gasse (und damit durch das Bild) liefen,beschloss Lanny, den B10 in der Hand zu halten und den Stativadapter als provisorischen Griff zu nutzen. So konnte er die Position sehr subtil ändern, je nach aktuellem Ausmaß des Chaos.
Der zweite B10 versehen mit einer CTO-Farbfolie befand sich um die Ecke. Er beleuchtete ein altes Fahrrad, das an der Wand lehnte, und erzeugte einen warmen, hellen Blickfang. Der Tag war bereits fortgeschritten. Ein Einheimische, der die Szene vom Dach aus beobachtete, und ein Kind, das durch das Bild lief, verliehen dem finalen Bild Dynamik und Persönlichkeit. Dies zeigt perfekt, wie die Manns mit Licht und Schatten Dramatik und Kontrast herstellen.
Erika war begeistert vom Ergebnis des Tages: „Der B10 hat uns nicht im geringsten ausgebremst und das Licht, das wir am hellichten Tag damit erzeugen konnten ... das wäre mit Aufsteckblitzen nicht möglich gewesen.“